Sonntag, 25. März 2012

"Nacht" - Sinn des Lebens

Was hält die Welt im Innersten zusammen? (V. 382)
Diese Frage stellt sich nicht nur Goethes Faust in der Szene "Nacht". Diese Frage stellt sich fast jeder Mensch.
Wo liegt der Sinn des Lebens? Was mache ich eigentlich hier?
Vor knapp einem Monat hatte mein Leben (ähnlich wie Faust, V. 355 ff.) nur einen Sinn: Lernen, lernen und noch einmal lernen. Abgesehen davon, dass ich gerade mal wieder (für die letzte Klausur meines Lebens an einer Schule) lerne, fühle mich ich zumindestens bezüglich der oben gestellten Frage "so klug wie zuvor" (V. 360).
Denn über den Sinn des Lebens wird man in der Schule nicht unterrichtet.
 

Faust möchte so nicht weiter leben ("Es möchte kein Hund so länger leben" V. 377). Denn auch wenn ihm bewusst ist, dass er viele Menschen an Intelligenz und Wissen übertrifft (V. 367 ff.), so habe er dafür auch einen Preis gezahlt: "Dafür ist mir auch alle Freud entrissen" (V. 370). Weder ist er im Stande, die Menschen zu verbessern oder zu bekehren (V. 373) noch besitzt er Geld oder Gut (V. 374).
Faust, der glaubt, er habe die Wissenschaft bis zu ihren Grenzen betrieben und alle Erkenntnisse erfahren, muss sich eingestehen, dass er zumindest nicht weiß, "was die Welt im Innersten zusammenhält". Diese Erkenntnis lässt ihn in eine Depression verfallen. Gleichzeitig bringt sie ihn auch auf eine Idee: Mit Hilfe der Magie beziehungsweise Geister möchte er einen Ausweg finden (V. 371 ff.).

Quelle:
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"Zueignung" - A new beginning.


 Ich bin eine schwankende Gestalt (V.1),
denn ich weiß nicht, wo mich mein Weg in den nächsten Monaten hinführen wird.
Ein neuer Lebensabschnitt erwartet mich: Im Sommer erlange ich mein Abitur, im Oktober strebe ich ein Studium an.

Und somit beginnt auch mein Blog beinahe mit einem neuen Lebensabschnitt.

Die Vorfreude ist der, welche in Goethes "Zueignung" empfunden wird, ähnlich. Sie ergreift ihn, als dieser darüber nachdenkt, sein neues Stück vorzustellen ("Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert vom Zauberhauch (...)" V. 5 - 8).
Auch mich ergreift sie allmählich. Endlich werde ich die Schule verlassen, endlich werde ich in jenen Dingen unterrichtet, die mich wirklich interessieren. Endlich werde ich auf eigenen Beinen stehen.
Doch ein neuer Lebensabschnitt bringt nicht nur Gutes mit sich: Es muss sich auch mit den schlechten Seiten auseinandergesetzt werden (Gegensatz zwischen "Lieb" und "Freundschaft" V. 12 und "Schmerz"/"Klage" V. 13). Denn mich plagt auch eine gewisse Angst ("unbekannte Menge" V. 21). Wird es mir überhaupt möglich sein, einen Studienplatz zu erlangen? Liegt mir dieser Studiengang wirklich? Wie sehen meine Berufschancen nach Abschluss des Studiums aus?
Auch wenn mich viele Fragen plagen, weiß ich eines jedoch sicher: 
Neues tut sich auf (V. 32).
Ich fühle es jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde - und es fühlt sich gut an.
 


Quelle:
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