Im Gegensatz zu der rein rationalen Natur, die sich in
den Büchern, die sich auf Fausts Schreibtisch tummeln, versteckt, befindet sich
Faust in der Szene „Vor dem Tor“ in der reinen Natur: Zusammen mit Wagner
begibt er sich auf einen Osterspaziergang.
„Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein“ (V. 940) –
Faust fühlt sich wohl. Fausts Zerrissenheit, die in der vorherigen Szene „Nacht“
so deutlich wurde, verblasst allmählich: Die Natur ist für Faust ein Zufluchtsort.
Und auch wenn es an Blumen fehle (V. 914, S. 28), beschreibt er ihre Schönheit
und betont die Wichtigkeit der Natur für die Menschheit. Demzufolge spiele sie
vor allem für die Stadtmenschen, die in „Straßen quetschender Enge“ (V. 926, S.
28) wohnen und nun durch „Gärten und Felder“ (V. 931, S. 28) schlendern, eine
wichtige Rolle.
Die Funktion dieser Szene liegt darin, Fausts Zuneigung
zur Natur zu betonen, da diese ihn in eine gute Stimmung versetzt und ihn von
seiner eigentlichen innerlichen Zerrissenheit ablenkt.
Quelle:
http://data.whicdn.com/images/19926133/tumblr_lwq476RPtc1ql5ingo1_500_large.png
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