In der Szene „Studierzimmer 1“ treffen Faust und Mephisto, der Teufel, das erste Mal aufeinander. Nachdem Faust sich in der vorangegangenen Nacht beinahe das Leben genommen hatte, führte er nach einem gemeinsamen Osterspaziergang mit Wagner einen herrenlosen, mysteriösen Pudel zu sich nach Hause. Der Pudel jedoch, der sich so Zugang zum Haus schaffte, ist Mephisto in Tiergestalt. Zu Beginn der Geschichte hatte Mephisto mit Gott gewettet, dass er es schaffen würde, Faust vom rechten Weg abzubringen. Somit bedeutet das Aufeinandertreffen dieser beiden Figuren, eine schicksalhafte Wendung für Fausts Leben.
Faust beginnt die Szene mit einem heiteren Monolog, denn
durch den fröhlichen Osterspaziergang hatte er neuen Mut gewonnen. Diese
Harmonie wird jedoch durch den Hund, der nahezu immer bellt und knurrt,
gestört. Plötzlich unter den Augen des erstaunten Fausts verwandelt sich der
Pudel zuerst in ein Nilpferd, bis es Faust gelingt, den „Pudels Kern“ (V. 1323,
S.38) zu offenbaren: Mephisto erscheint. Es folgt ein Frage – Antwort – Spiel,
jedoch sieht Faust in der Begegnung seine Chance, zu höherem Wissen zu
erlangen. Zuerst scheint es als würde Mephisto sich Faust unterordnen – der Schein
trügt jedoch. Der Teufel lässt Faust in den Schlaf wiegen und gibt dem Leser
eine Vorahnung darüber, was noch in Zukunft geschehen könnte: „„Du bist noch
nicht der Mann, den Teufel festzuhalten!“ (V. 1509, S. 43), „Nun, Fauste,
träume fort, bis wir uns wiedersehen.“ (V. 1525, S. 44).
Quelle:
http://www.youtube.com/watch?v=qBzRbtfqDSg
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